Aktivdienst 1914 - 1918
Bekleidung: Kopfbedeckung Käppi (Tschako) der Ordonnanz 1888 oder 1898. Ziffern und Truppengattungsabzeichen sind vermutlich von gelber Farbe für Offiziere vergoldet. Eidgenössische Kokarde. Rot-Weiss-Roter Pompon. Ein Offizier, vorne links am Tisch sitzend, trägt die Offiziersmütze mit Gradabzeichen, die anderen drei Offiziere (mit Degen) tragen die Gradabzeichen am Käppi. Der Grossteil der Unteroffiziere und Soldaten trägt einen Waffenrock der Ordonnanz 1898 mit vermutlich rotbesetztem Stehkragen und dunkler flammender Bombe. Einige ältere Sdt tragen noch den Waffenrock der Ordonnanz 1875 mit Umlegekragen. Die Offiziere sind alle nach Ordonnanz 1898 bekleidet (Offiziersrock mit Rot besetztem Kragen, Gold-gestickte Granate am Kragen, goldene Achselklappen mit silbernen Sternen (Anzahl entsprechend dem jeweiligen Rang). Links und rechts sitzend der Offiziere befinden sich Unteroffiziere und Gefreite mit schwach erkennbaren dunkelgelb-farbigen Unteroffiziersborden an beiden Ärmeln. Die bei drei Uof erkennbaren kleinen hellen Winkel sind Richterabzeichen für gute Richterkanoniere. Der Sdt mit den verschränkten Armen in der 2. Reihe (4.v.links) zeigt deutlich seine Wagnerabzeichen auf beiden Ärmeln.
Bewaffnung: Die Kanoniere tragen ein Faschinenmesser Ordonnanz 1883 (Messinggriff).
Parkeinheiten waren aus landwehrpflichtigen Sdt zusammengesetzt. 32-44stes Altersjahr. Damit ist auch die unterschiedliche Bekleidung begründet. Tornister und Gamellen sind Ordonnanz 1875.
(Stiftung HAM, Markus Käser)
Feldarmeekorps 2 (FAK 2) und Mechanisierte Division 4.
Die Mechanisierte Division 4 (Mech Div 4) war als 4. Division ein traditionsreicher Nordwestschweizer Verband des Schweizer Milizheeres.
Am Tag nach der Mobilmachung im Ersten Weltkrieg vom 3. August 1914 rückte die 4. Division unter ihrem Kommandanten Wilhelm Schmid (1913–1918) ein, um den Grenzabschnitt westlich von Basel bis Burg-Rämel zu sichern. Später war die Division Armeereserve im Kanton Bern. Insgesamt leistete die Division sechs Aktivdienste von zwei bis sechs Monaten Dauer im Jura und Laufental, pro Wehrmann 400 bis 600 Diensttage.
(Wikipedia)
Der Kriegsbestand der 4. Division (inklusive Gebirgsbrigade 12) betrug laut «Ordre de Bataille» von 1917: 949 Offiziere, 24'470 Unteroffiziere und Soldaten, 5855 Pferde, 18'031 Gewehre, 126 Maschinengewehre, 287 Säbel, 56 Geschütze.
(Ordre de bataille der
Heereseinheiten)
Feldartillerie auf dem Marsch, Division 4, Originalbild: Negativ, Glasplatte, Silberbromid, 13x18cm.
Die schweizerische Armee
Teil 1 bis 5
Feldartillerie und Geschütze 22:19 bis 26:57 (Dritter Teil)
Creative Commons Lizenz Version 3.0 – CC BY-NC-ND 3.0 CH
Chessilochfelsen in Laufental
Anfangs 1920, Veteranen-Ausflug der Park-Kompanie III/8 in einem FBW Postauto im Bündnerland
Das Soldatendenkmal in Laufen, Foto: Fredy Heller
Die Spanische Grippe
40 bis 80 Prozent der Schweizer Armeeangehörigen, die an der Grenze im Jura (Westfront) Dienst leisteten, erkrankten an der Spanischen Grippe. Insgesamt fielen der Grippepandemie 1'805 Soldaten zum Opfer. Von den 742 vom Militär aufgebotenen Rotkreuzschwestern starben 69 an den Folgen der Grippe. Bis Mitte der 1920er Jahre kam es immer wieder zu Neuinfektionen.
1930 isolierte Richard Shope am Rockefeller-Institut in Princeton USA den Influenza-A-Virus H1N1 der sich durch die Spanische Grippe 1918 etablierte.
Schweizerisches Rotes Kreuz
Artillerist Viktor Jakob Saxer 1878 - 1925
Infanterist Josef Leonz Saxer 1872 - 1928
Bat 60 Aargau / Infanterie-Füsilier, Regiment 24 / 4. Division / Landwehr Artillerie
Infanterie-Füsilier Gefreiter in der Uniform 1898. Eingeteilt in der II. Kp, Füs Bat 60 (Kt. Aargau), Auszug. Die Aufnahme dürfte 1912-1915 entstanden sein. Dies daher, weil Gefreite (Siehe Ärmelborden vorne [beidseitig]) bei der Infanterie erst ab 1912 zugelassen waren. Am linken Ärmel trägt der Sdt das Abzeichen für gute Schützen.
(Stiftung HAM, Markus Käser)
(Stiftung HAM, Markus Käser)
20 Jahre später, diente der Fourgon und das Geschütz der Genietruppe / Sappeure als Kulisse für diese Aufnahmen.
Vier Sappeure bei einer 8,4cm Feldkanone
Hinterladekanone Ord. 1881/93, Rohr aus Bronze
Zwei Männer sitzen auf der Protze, Munitionswagen.
Zeitraum: Späte 30er bis anfangs 40er Jahre. Genietruppe / Sappeure Ausbildung in Yverdon
Bekleidung: Waffenröcke, Hosen, Police-Mützen entsprechen der Ordonnanz 1926. (Ausgangsbekleidung ohne Patronentaschen). Waffenröcke mit schwarzem Kragenbesatz und Ärmelpatten mit vermutlich dunkelgoldfarbigen Waffengattungsabzeichen. Möglicherweise gekreuzte Äxte (=Sappeure). Achselklappen mit (wahrscheinlich) schwarzen Nummern deuten ebenfalls auf Sappeure hin.
Bewaffnung: Sägebajonette 1914 (für Geniegruppen und andere). Die unten abgebildete 8,4cm Feldkanone 1881/93 gehört ebenso wie der oben abgebildete Fourgon nicht zur Ausstattung der Gruppe sondern diente eher als «malerischer» Hintergrund.
(Stiftung HAM, Markus Käser)
Besten Dank für die freundliche Unterstützung:
Kathrin Gfeller, ZEM in Bern
Hans Rudolf Fuhrer, Militärhistoriker
Stefan Schärer, Stiftung HAM in Thun
Markus Käser, Stiftung HAM in Thun
Bibliothek am Guisanplatz, BiG in Bern
Robert Willi, Speicher
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